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Die Mundschwurbeln des Gulminak zuckten beruhigend: "Mach Dir nicht so viele Sorgen, Menschin! Du hast es gut bei uns!" "Das weiß ich", sagte sie: "Ihr wisst, ich bin Euch dankbar! Aber, wenn ich einmal gestorben sein werde - " Der Gulminak fiel ihr gütig ins Wort: "Dann sehen wir weiter. Und bis dahin ist es bestimmt noch eine lange Zeit.."
"Ohne uns hättest Du niemand, Menschin!", sagte der Gurmiak: "Als wir herkamen, ward Ihr nicht viele". Sie dachte nach und blickte zu Boden "Ja, ein paar hundert Familien waren wir bloß noch. Manche wurden irr, als ihr kamt. Andere starben an der Krankheit, die Ihr mitgebracht habt -" "Wir wussten nicht, dass sie für Euch nicht harmlos ist.." "Ja, ein ganz gewöhnlicher Alien-Schnupfen.." "Und der Rest trank sich an Eurem Siquax zu Tode!" "Siquax gehört zu unserer Kultur dazu." "Ja, das war auch kein Vorwurf. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Aber - jetzt hab ich niemand mehr. Außer Euch!" "Jetzt hast Du niemand mehr, Menschin! Außer uns." bestätigte der Gulminak. Sie weinte. Der Gulminak strich ihr mit einer seiner Extremitäten begütigend über ihr Haar. "Außer uns!", setzt er hinzu. Sie weinte bitter. Der Gulminak nahm sie jetzt in mehrere seiner Arme. Sie schluchzte noch eine Weile, dann beruhigte sie sich, machte sich los und lief in ihr kleines Haus.
Der Gulminak seufzte und schlurkte in sein Arbeitszimmer. Dort wartete schon ein anderer Gulminak. Aufgeregt redete dieser auf den Ankömmling ein. Die Mundschwurbeln beider Gulminaks schlackerten und flitzten aufgeregt hin und her. "Ich will, dass er mir die Menschin übergibt!" "Sie bleibt hier!" "Ich bin der Wissenschaftler hier. Sie untersteht meiner Obhut!" "Ich bin der Priester hier! Solange sie lebt, steht Sie unter dem Schutz des Höchsten!" Der Besucher sah den Priester mit böse funkelnden Augen an. "Dann pass gut auf die Menschin auf! Denn sobald sie tot ist, gehört sie mir!" Der Besucher drehte sich herum und ging zur Tür hinaus.
E N D E
Anmerkung des Autors:
Eine Adaption der historisch verbürgten Geschichte um die australische Aboriginie < .. >, die als letzte ihres Stammes in der Obhut der Weißen lebte, die Christin wurde, und die zu Lebzeiten ihre weißen Mitmenschen inständig darum bat und anflehte, das nicht zu tun, was sie befürchtete - nach ihrem Tod ausgestopft und zur Schau gestellt zu werden - vergeblich!