Science-Fiction Geschichten

SciFi | Begegnungen mit Aliens - SciFi Kurzgeschichten | B.0717

Kapitel 5 # Arachno Kok!

Die Arachnos waren nicht plötzlich aufgetaucht. Schon Jahre zuvor hatten Funkbotschaften aus dem All angekündigt, das der erste Kontakt mit Aliens jetzt unmittelbar bevorstehe. Schließlich war das erste Arachnoschiff im Erdorbit aufgetaucht: Ein Schiff in Form eines gewaltigen, hunderte Kilometer umfassenden, grazilen Spinnennetzes, durch dessen Streben tagsüber sich gleißend spiegelnd die Sonne schien, und nachts der Sternenhimmel leuchtete und funkelte.

Ein Beiboot,ebenfalls in Form eines glitzernden Spinnennetzes löste sich vom Schiff und landete auf dem dafür eigens in den vergangenen Jahren gebauten Raumflughafen mitten in der Wüste. Die Landestecken dort waren genau nach den vorher übermittelten Anweisungen der Arachnos gebaut worden: Grashalmgleiche, karbonverstärkte Ruten, dick wie antike Tempelsäulen, die in graziler Weise kilometerweise in den Himmel ragten. Auf ciesen hatte das Spinnennetz-Beiboot aufgesetzt und hing nun dort wie ein kleines taubehaftetes Kunstwerk zwischen den Gräsern einer Sommerwiese.
Die Arachnos ließen es sich nicht nehmen, in alter Gewohnheit in Scharen die Landesäulen herunterzulaufen. Jeder Arachno zog einen silbrig glänzenden Spinnenfaden hinter sich her; die glänzenden Spinnenfäden gaben dem Sommertag vor dem strahlend blauen, fast wolkenlosen Himmel ein unwirkliches, feenhaftes Gepräge.

Die gemeinsame Begrüßungsplattform war ein wahres Meisterwerk in der Kunst der besten Designer, für Aliens und Menschen geeignete Strukturen miteinander zu verbinden: Auf der linken Seite die Stuhlreihen für die Menschen-Delegation; dann der Konferenztisch aus schickem Edelholz - und auf der anderen Seite des Tisches ging dieser in ein Gewirke von Kunststoffseilen uind Fäden über, die in eimen riesigen Spinnennetz endeten, auf dem die Arachnos in wimmelnden Trauben saßen.

Die Verhandlungen dauerten Tage, Wochen, Monate. Regelmäßig wurden Gastgeschenke ausgetauscht: Die Arachnos brachten gewaltige Kokons voller riesiger Inseken, fremdartiger Insekten, von denen die meisten von den Menschen aus Höflichkeit gegrillt und verspeist wurden; einige Exemplare jedoch in eilig errichteten Zoos für Extraterrestrische Lebewesen untergerbracht wurden. Die Menschen überreichten LKW-Ladungen voller Rinder, welche von den Arachnos ohne viel Federlesen direkt vor Ort in Gewirre von Spinnenfäden eingesponnen und anschließend unter bizarrem Schlurfen genussvoll ausgesaugt wurden.

Die Menschen übergabe eine wertvolle, übermannshohe antike Statue des Pharaos Ramses II von unschätzbarem Wert. Die Arachnos überbrachten die siebte Schlüpfhaut ihrer legendären Anführerin Archna-Kok, ebenfalls von unschätzbarem Wert, deren Leben schon vor Jahrzehntausenden zu Ende gegangen war.

Damit brach zwischen Menschen und Arachnoiden  eine Periode des Friedens an, die 1.347 Jahre währen sollte.

 

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