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Kapitel 1
"Fass, Harro, Fass!" Harro sprang mit einem gewaltigen Satz und schrecklichem Geknurre über die Lichtung und packte den Gauner am Hosenboden. Unvermittelt ließ der Hund los und stand sofort darauf drohend über dem Verbrecher. "Pfeifen Sie ihren Hund zurück!" flehte der Niedergeworfene und versuchte, ein paar Zentimeter Puffer zwischen sein Gesicht und den drohend hochgezogenen Lefzen von Harro zu bringen. "Bitte, Marshall!"
"Hör ich das was? Quampas?" fragte dieser. "Bitte" kam es ziemlich leise zurück. "Geht das vielleicht noch ein bisschen lauter? Und deutlich?" "Bitte, Marshall!" "Schon besser! Und jetzt auch noch höflich!" "Höflich? Bitte - " "Ja" Höflich! Nämlich: Bitte, lieber Marshall McMuggles, haben Sie die Güte, Ihren guten Hund zurückzupfeifen. Darum bittet Sie ein armer Sünder und Verbrecher!" "Wie?" "Ja genau. Sie haben´s gehört!" "Aber ich-" Harro knurrte böse. "Schon gut, schon gut! Ich sags ja -" Mc Nuggles nickte zufrieden: "Na dann mal los!" " Bitte, lieber, guter MArshall McMuggles. Haben Sie - äh -die Güte, ja die Güte, und peifen Sie Ihren guten Hund - äh - zurück. Das sagt Ihnen - äh -" "Ja, auf, das will ich hören!" "Äh ja, das sagt ihnen ein armer Verbrecher und Sünder!" Der Ganove ließ erschöpft seinen Kopf zurück ins Gras sinken. "Aus, Harro!" rief McMuggles zufrieden. Harro spazierte einen Schritt zurück. "Puh! Was für ein abartiger Mundgeruch!" sagte derc Ganove vor sich hin. "Höre ich da richtig? Mundgeruck? Haben Sie Harro gerade beleidigt?" "Nein, auf gar keinen Fall!" beeilte sich der Ganove zu versichern: "Ein Missverständnis. Ich meinte: Hoffentlich habe ich Ihren Hund mit meinem Mundgeruch nicht allzu sehr belästigt!" "Na dann ist ja gut!" sagte McMuggles zufrieden und steckte seinen Retro-Revolver wieder zurück ins Halfter.
Auf den Retro-Revolver war McMuggles besonders stolz. Denn der verschoss antike Patronen, wie seinerzeit im Wilden Westen." Oder ganz nach Wunsch auch 1000 Grad heiße Laserkugeln aus Formenergie. Und damit hatte McMuggles schon manchem Verbrecher ordentlich was auf den Pelz gebrannt. McMuggles wandte sich wieder dem Verbrecher zu: "Walter F. Quampas. Ich verhafte Sie im Namen des Gesetzes wegen schweren Raubs auf Kattango zwo. Sie haben das Recht auf einen Anwalt und so weiter und so weiter -" Marshall McMuggles hielt kurz inne. Dann sagte er: "Helferchen, Handschellen!" Aus einer der Satteltaschen schob sich ein metallenes Etwas hervor, entfaltete sich zu einem geräteartigen Wesen, hüfpte oder rollte - so genau konnte man das nicht sehen - auf den Gefangenen zu und legte ihm Handschellen an. "Und les ihm seine Rechte vor, Helferchen" sagte McMuggles und setze sich, an einen Baumstamm gelehnt, ins Gras. Aus einer seiner Taschen zog er einen ordentlich hart gewordenen Landjäger und biss mit Vergnügen in die Trockenwurst.
"Sag mal, Quampas!" sagte McMuggles und schmatzte ein bisschen: "Wo hast Du denn die ganzen Juwelen versteckt?" "Juwelen?" fragte der mit Unschuldsmiene zurück. "Ja," sagte McMuggles freundlich: "Juwelen. Klunker. Kohle. Bargeld. Eben alles, was Du bei Dir hast!" "Ich hab nichts -" "Harro!" "Halt ,stop! Ich hab schon, wollte ich sagen. Drüben, in der Moskito..." "Wo"?" fragte McMuggles scharf "Unterm Co-Pilotensitz!" "NA dann auf, zur Moskito!" McMuggles stand etwas schwerfällig auf und humpelte etwas.
Quampas stand auch auf und schielte auf das Gewehr, das McMuggles zwei, drei SChritt entfernt auf den Boden gelegt hatte. "Denk nicht einmal dran, Quampas!" sagte McMuggles lässig und deutete mit seinem Kopf in Richtung Gewehr. "Funktionert sowieso nur mit meiner Gen-Signatur! Und jetzt los!"
Quampas humpelte voraus, in Richtung Moskito. Und McMuggles humpelte hinterher. McMuggles Pferd nebst Helferlein liefen hinterdrein.