SciFi | Tus nicht! | B.0008

Kapitel 3 # Tu s nicht!

Ich [schimpfte] weiter: "Du blöder Exobiologe, Du! Du schläfst mit Deinem Beruf ein und wachst mit Deinem Beruf auf!" Jack lachte lauthals, aber ich konnte mich nicht mehr bremsen: "Sagst Du zuhause zu Deiner Freundin auch, wenn In Ihr ins Bett geht: "Wir sollten heute Abend die statistische Chancen auf eine erfolgreiche Reproduktion signifikant erhöhen!" Ich äffte Jacks Stimme und Tonfall nach. Jack lachte jetzt so laut, dass sich die Vorbeigehenden nach uns umdrehten. Eine der Figuren, die vor dem Laden gestanden hatte trat auf uns zu, und radebrechte: "Ihr Erdwesen?" "Ja, wir sind von der Erde!" "Sehr selten hier! Welche Ehre!" sagte der Fremde. "Ihr wollen kommen herein!" Ich nickte freudig: "Wollen wir!" Der Humanoide zog mich an einem Arm mit sanftem Druck Richtung Tür.

"Tu´s nicht!" sagte Jack: "Knips von mir aus ein paar Fotos von dem Ding, und lass uns dann zum Raumhafen zurück gehen!" "Das ist kein "Ding", Jack!" sagte ich: "Das ist ein humanoides Wesen mit Herz, Verstand und Sehnsucht!" "Sehnsucht?" fragte Jack: "Ja,", sagte ich: "Sehnsucht nach einem hübschen, jungen Mann von der Erde, der sie in seine Arme nimmt und in einer tristen Nacht Freude und ein bisschen Glück in ihr tristes Leben in diesem Häuschen am Ende der Milchstraße bringt!""Wow!" sagte Jack und nickte anerkennend: "Du hättest Poet oder Schriftsteller werden können!" "Du meinst das ironisch!" sagte ."Ja-Ich-mein-das ironisch!" sagte Jack im Stakatto: "Diese Dame hier!" - und Jack deutete dabei auf die Animation: "Diese Dame hier - wenn sie denn kein Roboter oder Cyborg ist . Diese Dame hier verdient ihr Geld damit, dass sie in ihrem "Häuschen", in Ihrem Etablissement dumme, naive, törichte Raumfahrer wie Dich anlockt, beglückt und wahrscheinlich abzockt. Wenn nicht noch anderes.."

"Spaßverderber!" beschied ich Jack und nickte dem Fremden zu, der die ganze Zeit seine Hand auf meinem Arm gelassen hatte: "Gehen wir!" Ich machte, zusammen mit dem Fremden, ein paar Schritte zur Eingangstür. Jetzt griff mich Jack am anderen Arm und hielt mich fest:"Tu´s nicht!" sagte er fast beschwörend: "Lass es sein! Riskier doch hier nichts! Dieser Planet ist noch nicht mal Mitglied der "Vereinten Planeten"! Und die Erde hat noch nicht mal ein Konsulat, geschweige denn eine Botschaft auf dieser Welt!"

"Dir - Sie gefallen?" fragte der Fremde lächelnd. "Oh ja!" sagte ich: "Sehr sogar! Was- ähem, was kostet denn eine Nacht mit- ihr?" "Ah - kostet nicht viel. Zahlen nach Zeit. Tag kostet 12 Galax!" "ZWölf Galax? 24 Stunden?" "Ja, 12 Galax." "Das ist - peinlich wenig!" "Alles gut!" sagte der Fremde. "Sie freuen sich auch!" Ich schaute triumphierend zu Jack, dessen Gesicht immer finsterer wurde. "Sie haben - Kreditkarte?" fragte der Fremde. "Ja! Milky Way Gold!" Ich zückte mein Portemonnaie und ließ eine Ecke der Kreditkarte blinken."Prima." sagte der Fremde: "Sie geben Kreditkarte. Zahlen nach Zeit!" Er streckte seine andere Hand aus.
"Hey!" sagte Jack: "Warte!" - In diesem Moment öffnete sich die Tür, und ein magerer, abgetakelter Mann torkelte heraus und direkt auf mich zu. Sein hasserfüllter Blick streifte den Fremden. "Penner!" sagte ich und trat einen Schritt zur Seite. "Welches Jahr haben wir jetzt?" wollte der Mann wissen. "Welches Jahr?" wiederholte ich seine Frage und sagte es ihm. Der Penner schluckte. Seine Haare waren lang, zerzaust und bestimmt schon länger nicht mehr gewaschen. Sein Bart war struppig und ungepflegt. Seine Gestalt war abgezehrt und der unbekleidete Oberkörper war über und über mit Schrammen und Furunkeln bedeckt."Kein Wunder, dass sie den hinausbefördert haben!" raunte ich Jack zu. "Sie sollten mal wieder in die Badewanne!" sagte ich zu dem Penner. Der nickte. "Git es ein Schiff?" fragte der aufgeregt:"[s]Gibt es[/s] ein Raumschiff? Ist eins da?" fragte er. "Da haben Sie Glück!" sagte Jack zu ihm: Unseres ist wegen Reparaturarbeiten hier auf dem Raumhafen gelandet. Wir haben 24 Stunden Aufenthalt!" "Nehmen Sie mich mit? Können Sie mich mitnehmen?" "Das kann ich nicht entscheiden!" sagte Jack: "Fragen Sie den Schiffskapitän. Wir sind zwei Passagiere: Er und ich." Jack deutete mit dem Kopf auf mich:" Da sollte ein Dritter doch auch noch Platz haben!""Gehen Sie NICHT da rein!" sagte der Mann zu Jack. Sein Blick wirkte gehetzt. Ein weiterer Fremder trat aus derb Türe, packte den Penner am Kragen und bugsierte ihn auf die Straße.

"Das würd ich auch nicht, wenn ich so ungepflegt rumlaufen würde, wie Sie!" rief ich dem Mann hinterher. Der drehte sich um und rief:"Es ist anders! Ganz anders als Sie denken -" Der zweite Fremde schob den Penner weiter fort, zog währenddessen etwas aus der Tasche und drückte es dem Penner in die Hand. "Eine Kreditkarte?" murmelte Jack."Wir sehn uns dann morgen im Schiff!" rief ich dem Mann hinterher und winkte. "Das bezweifle ich!" schrie der Mann zurück. Er hatte sich umgedreht, während er von dem zweiten Fremden die Straße hinunter gezerrt wurde und bald im Gewühl der Menge verschwand.
"Da ist irgendwas faul!" sagte Jack, und einen Moment lang hatte er mich fast am Haken: [i] Ein Penner mit einer Kreditkarte? [/i]- dachte ich noch. Aber dann öffnete sich beide Doppeltüren. Und mitten unter der prachtvollen Türöffnung stand SIE. Ihr hübsches Gesicht - unverkennbar! Ein entzückender Umhang aus satinartigem Stoff verhüllte die Eigenheiten ihres Oberkörpers gerade so, dass man erahnen konnte, was sich darunter verbarg. Sie warf mir einen Blick zu. Einen Blick! Einen - ich schmolz dahin.

"Nix gut Mann! Beeilte sich der Fremde zu versichern und schon mich in Richtung Eingang: "Ich Sie - bekanntmachen?""Oh ja! Bekanntmachen! Das ist eine gute Idee! Eine hervorragende Idee!" sagte ich. "Tu´s nicht!" sagte Jack nun schon zum dritten Mal"Du nervst!" rief ich. "Gehen?" fragte der Fremde einladend. "Gehen!" antwortete ich.Über meinen Rücken hinweg lächelte ich Jack entschuldigend zu..
Dann traten der Fremde und ich durch die Tür. Jack seufzte hörbar auf, überlegte einen Augenblick und lief dann hinter uns her. Die Tür fiel hinter uns zu. Vor uns stand - -
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