Science-Fiction Geschichten

SciFi | Kryptiert! Nach 1.000 Jahren ist alles anders! | B.0020

Kryptiert! | Kapitel 2 # Eine Milliarde Galax

Daran hatte ich Moment allerdings erhebliche Zweifel: Die Halle, die ich hinter dem hochgeklappten Deckel des Kryptors sah, hatte den Charme einer unordentlichen und versifften Reparaturwerkstatt - und entsprach so gar nicht dem edlen Luxus, der für einen frischgebackenen Multi-Trilliardär zu erwarten gewesen war:

"Sie werden in einer Welt voller Wunder und Wertschätzung erwachen!", hatte Frau Dr. Poselwitz bei ihrer Präsentation gesagt: "Die Reichen und Mächtigen, die klügsten Köpfe aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft werden sich um Sie reißen!" Ich solle dann, hatte mir die Dame gesagt, auf keinen Fall finanzielle Dispositionen tätigen oder gar Investitionen zusagen, bevor ich nicht mit meinem persönlichen Finanzberater von der Eternity Life ltd. gesprochen habe. -Und jetzt das: Ein mürrischer, verschwitzter Mechaniker mit Schraubenschlüssel!

Und Dabei war das Angebot so perfekt, der Deal so fantastisch gewesen. Ich hatte eine Milliarde Galax bei der Eternity life ltd, angelegt. Der Kontrakt lief auf tausend Jahre. Die Zinsen gingen hälftig an die Eternity und mein Notar-Ander-Konto. Ich würde kryptiert, also gefriergetrocknet, und nach läppischen eintausend Jahren, wenn die Kryptierung aufgehoben wurde, dann wäre ich Multi-Trilliardär. Mein Leben bestünde aus Saus und Braus und die Reichen und Mächtigen würden sich die Klinke in die Hand geben, um mein Wohlwollen für meine Investments in ihre vielversprechenden Projekte zu gewinnen.

Mein Bündel Freikarten, die im Paket enthalten waren hatte ich meiner Haushälterin und Sekretärin Trudy, meinem Pudel Fritz, und meiner [zweiten ] Gattin Frau Glorabella übereignet. Für Miss Joli, meine Gespielin für gewisse Stunden, erstand ich eine Extra-Karte - sozusagen ein Vertrag hinter dem Vertrag -, denn wie hätte ich Miss Joli sonst in eine Krypto-Gondel zusammen mit Trudy, Fritz und Glorabella stecken können - ohne dass es aufgefallen wäre. Und außerdem - offen gestanden, schien es mir auch etwas unhygienisch, wenn Miss Jolis herrlicher Körper die ganzen eintausend Jahre gemeinsam mit Trudy und Pudel Fritz auf den Doppel-Liegen in der Economy-Class verbracht hätte. - Trudy! Miss Joli! Fritz! Meine geliebte Glorabella! Wo waren sie? Was war mit ihnen geschehen? - -"

"Hoer mal Meister," sagte Bogdanski: "Ich will deinen philosophischen Gedankengang nur ungern unterbrechen , aber wenn du jetzt nicht bald deinen Hintern aus dem Ding da schwingst, helf´ ich ein bisschen nach! Er fuchtelte mit seinem hantelgroßen Schraubenschlüssel vor meiner Nase herum.

" Jetzt möchte ich aber bitte sofort mit Frau Dr Poselwitz sprechen!" sagte ich empört: "Mir wurde garantiert, dass ich hier auf adäquate Weise in Empfang genommen werde! Und wenn Frau Dr. Poselwitz nicht da ist, möchte ich unverzüglich mit Ihrem Vorgesetzten sprechen!"

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Alternativer Einfügung zur vorläufigen Verwendung der ersten Kapitel als Kurzgeschichte

"Wo sind wir hier überhaupt?", setzte ich nach. "Das kann ich Ihnen sagen: Wir sind auf dem Schrottplatz vom Chef. Und Sie sind gerade aus einer der Schrottkisten gestiegen, die wir heute morgen angeliefert bekommen haben!"

"Wo - her haben Sie unsere Kryptoboxen?" fragte ich: "Wie kommen Sie dazu, die Kryptoboxen der Eternity Life zu entwenden?"

Bogdanski schaute verständnislos: "Wir haben nix entwendet! Wir kaufen bloß den Schrott auf, den die Schrottsammler von irgendwelchen Müllplaneten in der Galaxis oder von pleite gegangenen FIrmen bekommen haben und an uns verscherbeln!"

Da fuhr es mir eiskalt über den Rücken: Irgend etwas war fürchterlich schief gegangen! Und ich war mitten drin!

E N D E]

Fortsetzung des Romans:

"Hm", sagte Bogdanski und kratzte sich [wieder] am Kopf: "Chef!" rief er rückwärts über seine Schulter: "Da möchte jemand in Empfang genommen werden!"

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